Frieden ist nicht die Abwesenheit von Konflikten,
sondern die Fähigkeit, mit diesen umzugehen.

Mahatma Ghandi

Konfliktmoderation

Die Konfliktmoderation ist ähnlich wie eine Mediation, ein Verfahren zur Beilegung offener Streitfragen. Ziel dieser Beratung ist es, gemeinsam mit den hochstrittigen Parteien selbstbestimmte und faire Vereinbarungen zu entwickeln, welche im gegenseitigen Einvernehmen die Interessen und Bedürfnisse aller Teilnehmer:innen berücksichtigen. 

Prinzipien der Konfliktmoderation

Eine Konfliktmoderatoren kann nur erfolgreich sein, wenn alle Beteiligten für die Dauer des Verfahrens folgende fünf Prinzipien beachten und einhalten:

Freiwilligkeit

Die Beteiligten nehmen freiwillig an der Konfliktmoderation teil. Zu Beginn ist dies wegen der potentiell unterschiedlichen Abhängigkeiten der Teilnehmer:innen oder aufgrund der Skepsis, dass sich der Konflikt mit der Gegenseite überhaupt (noch) einvernehmlich lösen lässt, bei manchen Beteiligten nur sehr eingeschränkt der Fall. Diese Bedenken relativieren sich in der Regel bereits in der ersten oder zweiten Sitzung, wenn die Teilnehmer:innen die Chance erkennen, die ihnen die Konfliktmoderation eröffnet. Daher ist es normal und in Ordnung, wenn die Beteiligten zu Beginn „nicht ganz freiwillig“ dabei sind, solange sie nicht gegen ihren Willen zur Teilnahme an der Konfliktmoderation gezwungen werden. Das Prinzip der Freiwilligkeit gilt für die gesamte Dauer der Moderation. Mit anderen Worten: Es steht ihnen jederzeit frei, ihre Teilnahme an der Konfliktmoderation zu beenden.

Eigenverantwortlichkeit

Die Beteiligten haben in der Konfliktmoderation ihre jeweiligen Positionen selbst und eigenverantwortlich vorzutragen, zu verhandeln und am Ende die gemeinsam gefundenen Lösungen mitzutragen. Das setzt voraus, dass Sie im Hinblick auf die angesprochenen Themen ihre jeweiligen Rechte kennen und gegebenenfalls, die für Sie wichtigen noch fehlenden Informationen im Laufe des Verfahrens selbst beschaffen. Es gehört zum Erfolgsrezept der Konfliktmoderation, dass ihre inhaltlichen Positionen und Aussagen nicht bewertet, sie nicht über ihre jeweiligen Rechte aufklärt und ihren Verhandlungen im Konfliktmoderationsverfahren auch keine Richtung vorgegeben wird.

Vertraulichkeit

Es liegt im Interesse aller Beteiligten, dass alles, was im Verlauf der Konfliktmoderation von den Einzelnen gesagt wird, unter den Beteiligten vertraulich behandelt wird und außerhalb des Konfliktmoderationsverfahrens nicht Dritten offenbart oder gar gegen einen selbst verwendet werden darf. Denn nicht selten sind einzelne Themen so heikel, dass manche Beteiligte sich gar nicht hierzu äußern würden, wenn keine Vertraulichkeit gelten würde. Daher verpflichten sich grundsätzlich alle Teilnehmer:innen zu Beginn im Konfliktmoderationsvertrag wechselseitig zur Vertraulichkeit über die einzelnen Inhalte und Aussagen des Konfliktmoderationsverfahrens.

Allparteilichkeit

Als Berater sind wir zur Allparteilichkeit verpflichtet. Das bedeutet, wir haben nicht den Interessen einer Partei, sondern den übereinstimmenden Interessen aller Parteien zu dienen. In unserer Funktion als Leitende des Konfliktmoderationsverfahrens werden wir dafür sorgen, dass Sie ausreichend und in gleicher Weise Gelegenheit erhalten, ihre Interessen selbst zu benennen und zu vertreten. Dabei ist es nicht ungewöhnlich, dass es im Verlauf einer Konfliktmoderation Momente gibt, in denen es zwischen den Parteien emotional „hoch hergeht“. Emotionen gehören auch im Rahmen der Konfliktlösung dazu, sofern vertretbare Grenzen nicht überschritten werden. Dabei sehen wir unsere Rolle als Berater, uns in die erlebten Verletzungen einzufühlen. Für den Fall, dass tatsächlich einmal ein Überschreiten einer Grenze droht, würden wir einschreiten und den Schutz der übrigen Beteiligten wieder herstellen.

Neutralität

Als Konfliktmoderatoren werden wir das gesamte Verfahren hindurch Neutralität wahren und allen Beteiligten die gleichen Möglichkeiten zur Benennung und Vertretung ihrer Interessen und Lösungsansätze einräumen. Dies ist sowohl für die Akzeptanz der Konfliktmoderatoren durch die Teilnehmer:innen, als auch für den Erfolg der Konfliktmoderation zwingend erforderlich.

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Auftragsklärung

  • Sie definieren Ihre Bedürfnisse, Wünsche und Ziele
  • Wir entscheiden, ob wir für das Anliegen geeignet sind
  • Gemeinsam entscheiden wir über die weitere Zusammenarbeit, die Kommunikationswege der Konfliktparteien und die weitere Vorgehensweise
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Erstgespräche

  • Einzelgespräche mit allen Konfliktbeteiligten
  • Erläuterung des Konfliktmoderationsverfahrens
  • Abstimmung von Regeln für die Zusammenarbeit
  • Klärung, ob Freiwilligkeit gegeben ist
  • Einwilligung zum Konfliktmoderationsverfahren durch die Beteiligten
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Konfliktmoderationssitzungen

  • Konfliktmoderationssitzungen anhand des 5-Phasen-Modells
  • Die Inhalte der Sitzungen sind streng vertraulich und dürfen nur auf Basis einer gemeinsamen Vereinbarung durch die am Konflikt beteiligten Personen weitergegeben werden
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Abschlussgespräch

  • Reflexion der Gesamtmaßnahme
  • Überprüfung der Zielerreichung
  • Entscheidung über etwaige weitere Maßnahmen
  • Verschriftlichung der getroffenen Vereinbarungen. Dies erfolgt in Abstimmung mit den Konfliktparteien
  • Follow-up-Gespräch (telefonisch) nach ca. sechs Monaten

Weitere Informationen zur Konfliktmoderation

Selbst im Falle einer sehr konflikthaften Trennung ist es sinnvoll, strittige Themen zu bearbeiten, damit offene Streitfragen geklärt werden können und nicht fortwährend zu einer Konflikteskalation führen. Eine sachliche Klärung bei emotionaler Verstrickung untereinander ist häufig unmöglich und Bedarf professioneller Unterstützung. Eine konstruktive Einigung über offen Fragen wird schwierig, wenn die konfliktbeladene Beziehungsdynamik über diese Themen weiter aufrechterhalten wird.

Lebenslagen

  • bei Unsicherheiten in Erziehungsfragen und im Umgang mit Ihren Kindern
  • bei dem Gefühl als Eltern versagt zu haben und sich hilflos zu fühlen
  • bei Schwierigkeiten mit dem Grenzen setzen und Grenzen einhalten
  • bei Problemen mit der eigenen Elternrolle (z.B. eigener Erziehungsstil, Belastungen)

Häufig verlagert sich der Trennungskonflikt von hochstrittigen Eltern in das Freundesumfeld und die Herkunftsfamilie. In erster Linie sind jedoch die eigenen Kinder die Leidtragenden, weil sie vor einen unlösbaren Loyalitätskonflikt gestellt werden. Wenn der Grundkonflikt der Eltern nicht bearbeitet wird, kann dies psychosoziale Entwicklungsauffälligkeiten bei den Kindern nach sich ziehen.

Lebensfragen

  • Sie tragen Ihre Konflikte mittlerweile über die Kinder aus?
  • Sie bemerken, dass ihre Kinder immer verhaltensauffälliger werden?
  • Sie machen sich Sorgen um das Wohlergehen Ihrer Kinder?
  • Sie können sich nicht einvernehmlich auf eine Umgangsvereinbarung verständigen?

Problematische Beziehungsmuster und gravierende, stark eskalierende Konflikte innerhalb eines Familiensystems werden im Rahmen einer Konfliktmoderation gemeinsam bearbeitet. Im geschützten Rahmen ist es möglich, sich auf neue Vereinbarungen zu verständigen.

Lebensfragen

  • Haben Sie den Eindruck, dass sich im Zusammenleben mit Ihren Kindern bestimmte Konflikte ständig wiederholen?
  • Gibt es Probleme mit dem Sozialverhalten Ihres Kindes?
  • Haben Sie den Wunsch, das Verhalten Ihres Kindes besser zu verstehen?
  • Sind Sie auf der Suche nach einem hilfreichen Umgang mit Grenzen und Regeln?
  • Können diese nicht mehr richtig verhandelt werden?
  • Funktioniert die Kommunikation nicht mehr?
  • Zieht sich ihr Kind zurück?
  • Haben Sie als Eltern fundamental unterschiedliche Vorstellungen von Erziehung?